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Bewohnerparkausweis: Anspruch, Antrag & Recht bei Leihwagen

Der große Ratgeber zum Thema Bewohnerparkausweis.
In Kürze:
  • Der Bewohnerparkausweis erlaubt kostenloses Parken in bestimmten Zonen.
  • Der Ausweis ist für Anwohner empfohlen, aber nicht verpflichtend.
  • Die Kosten und Anforderungen des Ausweises variieren je nach Stadt.
  • Der Ausweis muss während des Parkens sichtbar im Auto platziert sein.
  • Nichteinhaltung der Sichtbarkeit führt zu Bußgeldern.
  • Große Städte haben in der Regel unterschiedliche Kostenstrukturen für den Ausweis.

Wer kennt es nicht: Nach einem anstrengenden Arbeitstag soll es so schnell wie möglich wieder in die eigenen vier Wände gehen? Dabei stehen die Personen, die mit dem Auto zur Arbeit fahren – insbesondere in größeren Städten – vor einem Problem: kein freier Parkplatz vor der Wohnung in Sicht. Diese missliche Situation der Anwohner ist den Städten und Kommunen durchaus bewusst, weshalb häufig eine sog. Bewohnerparkzone eingerichtet wird. Dies berechtigt jedoch nicht jeden Bewohner automatisch, dort parken zu dürfen. Welche Voraussetzungen hierfür erfüllt sein müssen, wie viel eine entsprechende Beantragung kostet und wer überhaupt antragsberechtigt ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist ein Bewohnerparkausweis?

Der Bewohnerparkausweis, häufig auch als Anwohnerparkausweis oder Bewohnerparkkarte bezeichnet, erlaubt seinem Inhaber, in sog. Anwohnerparkzonen kostenfrei zu parken. Solche richten die zuständigen Straßenverkehrsbehörden gem. § 45 StVO in Gebieten ein, in denen erheblicher Parkplatzmangel herrscht. Damit werden Parkflächen geschaffen, die exklusiv von Anwohnern genutzt werden dürfen. Daneben sind manche Anwohnerparkzonen so ausgestaltet, dass "Fremde" ihre Fahrzeuge zwar in diesen Zonen abstellen dürfen, hierfür aber eine Parkgebühr fällig wird. In diesem Fall ersetzt der Bewohnerparkausweis den Parkschein bzw. die Parkscheibe.

Achtung: Ein Bewohnerparkausweis weist Ihnen nicht "Ihren" eigenen Parkplatz im Sinne einer Reservierung oder eines Sondernutzungsrechts zu. Er berechtigt lediglich dazu, im gesamten Bewohnerparkgebiet auf den ausgewiesenen Flächen zu parken. Es kann also passieren, dass Sie trotz Bewohnerparkausweis gelegentlich keinen Parkplatz finden!

Leider können Sie die Verlängerung bzw. den Neuantrag nicht per E-Mail stellen.

Wer benötigt einen Bewohnerparkausweis?

Einen Bewohnerparkausweis "benötigt" man nicht; es gibt für Bewohner keine Pflicht, einen Bewohnerparkausweis zu beantragen. Aufgrund der bereits genannten Vorteile ist ein solcher jedoch dringend anzuraten – insbesondere, wenn sie den Parkplatzmangel in ihrer näheren Umgebung schon am eigenen Leib zu spüren bekommen haben.

Allerdings kann nicht jede Person einen solchen Parkausweis beantragen. Erforderlich ist, dass Sie nachweisen können, tatsächlich in der Bewohnerparkzone zu wohnen und dort (als Hauptwohnsitz) gemeldet zu sein. Im Einzelfall kann ein Bewohnerparkausweis auch ausgestellt werden, wenn sich in der Anwohnerparkzone lediglich Ihr Zweitwohnsitz befindet. Eine solche Einzelfallerlaubnis ist jedoch nur in einigen Städten Deutschlands denkbar.

Was kostet ein Bewohnerparkausweis?

Die Beantwortung der Frage, was ein Bewohnerparkausweis kostet, ist so pauschal nicht möglich: Denn die Kosten unterscheiden sich von Region zu Region. Üblich sind Preise zwischen 15 - 35 Euro. Vielerorts kann dabei die Gültigkeitsdauer des Anwohnerparkausweises ausgewählt werden (12, 18 oder 24 Monate Gültigkeit).

Was braucht man, um einen Bewohnerparkausweis zu beantragen?

Für die Beantragung eines Bewohnerparkausweises sind mehrere Dokumente erforderlich. Neben dem wahrheitsgemäß ausgefüllten und unterschriebenen Antragsformular (in vielen Regionen online zur Verfügung gestellt) sollte eine Kopie der Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) und eine Kopie des Personalausweises sowie ggf. der Meldebescheinigung eingereicht werden. Sofern Sie nicht selbst Halter des Fahrzeuges sind, ist eine schriftliche Erklärung des Fahrzeughalters über die dauerhafte Nutzung durch Sie erforderlich.

Daneben müssen Sie der Behörde ggf. nachweisen, dass Ihnen kein privates Grundstück bzw. ein (Tiefgaragen)-Stellplatz, der nur Ihnen oder allen Mietern Ihres Wohnhauses zugewiesen ist, fürs Parken Ihres Fahrzeuges zur Verfügung steht.

Tipp: In Einzelheiten unterscheiden sich die erforderlichen Unterlagen von Stadt zu Stadt. Wir empfehlen Ihnen daher, sich vor der Beantragung bei der Stadt zu informieren. Häufig sind die Anforderungen Online auf der Webseite der Stadt aufgeführt. Im Zweifel können Sie auch bei der zuständigen Behörde telefonisch nachfragen.

Diese Informationen braucht das Amt, um Ihnen die Ausnahmegenehmigung für das Bewohnerparken auf den Parkzonen zu geben!

Kann ich bei einem Mietwagen auch einen Bewohnerparkausweis beantragen?

Die Beantragung eines Bewohnerparkausweises ist vereinzelt auch für Miet- oder Leihwägen gewerblicher Anbieter möglich (so etwa in Köln). Als Nachweis wird jedoch der Miet- oder Leihvertrag, aus dem die Nutzungsdauer ausdrücklich hervorgeht, verlangt.

Fazit zum Thema Bewohnerparkausweis

Die Suche nach einem Parkplatz in der Nähe der eigenen Wohnung ist mühselig und kann die eigene Geduld stark auf die Probe stellen. In sog. Bewohnerparkzonen kann daher die Beantragung eines Bewohnerparkausweises die Lösung für dieses Problem sein. Der Bewohnerparkausweis berechtigt nämlich zum kostenfreien Parken auf den ausgeschilderten Flächen. Die Kosten hierfür variieren von Region zu Region und sind abhängig von der Geltungsdauer des Anwohnerparkausweises.

Häufig gestellte Fragen

Wir haben die am häufigsten Fragen für Sie gesammelt und beantwortet!

Wo muss der Bewohnerparkausweis im Auto liegen?

Eins vorab: Der Bewohnerparkausweis muss mitgeführt werden, sofern Sie Ihr Kraftfahrzeug in der Bewohnerparkzone abstellen. Erforderlich ist, dass der Anwohnerparkausweis gut sichtbar im abgestellten Fahrzeug ausliegt; feste Regeln, wo dies konkret erfolgen muss, gibt es zwar nicht. Üblich ist jedoch ein Auslegen hinter der Windschutzscheibe seitlich auf der Fahrer- oder Beifahrerseite. Wird dieser Pflicht nicht nachgekommen, kann es teuer werden: Es droht ein Bußgeld in Höhe von bis zu 30 Euro wegen Parkens ohne gültigen Parkschein.

 

Wie viel kostet Bewohnerparkausweis in Berlin?

In Berlin ist für die Beantragung eines Bewohnerparkausweises aktuell mit Kosten in Höhe von 20,40 € bei zweijähriger Geltungsdauer zu rechnen. Zuletzt gab es Bestrebungen der Landesregierung, die Kosten für einen Anwohnerparkausweis massiv zu erhöhen; es standen Kosten von bis zu 120 € jährlich im Raum. Hierdurch sollte der öffentliche Nahverkehr gefördert und der Verkehr und die Umwelt entlastet werden. Ob es zu einer solch drastischen Kostensteigerung kommt, bleibt abzuwarten.

Wie viel kostet Bewohnerparkausweis in Hamburg?

In Hamburg sind die Kosten um einiges höher: Dort lässt sich die Straßenverkehrsbehörde die Ausstellung eines Anwohnerparkausweises 65 Euro kosten – sofern die Beantragung online erfolgt. 5 Euro teurer wird es, wenn der Bewohnerparkausweis an einem Standort vom Landesbetrieb Verkehr beantragt wird.

Wie viel kostet Bewohnerparkausweis in Köln?

In Köln ist der Bewohnerparkausweis besonders flexibel ausgestaltet: Dort kann der Bewohnerparkausweis bis zu einer Laufzeit von 7 Monaten auch monatlich ausgestellt werden. Kostenpunkt: 4,20 € monatlich. Im Übrigen beträgt die Gebühr je nach Laufzeit 30 € (12 Monate, 45 € (18 Monate) oder 60 € (24 Monate).