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Minijob in Elternzeit: Lohnt sich Minijob in Elternzeit?

Lohnt sich Minijob in Elternzeit: Die Elterngeldstelle kann Ihnen weiterhelfen!
In Kürze:
  • Ein Minijob während der Elternzeit kann das Einkommen positiv beeinflussen, ohne das Elterngeld zu gefährden.
  • Während der Elternzeit darf man bis zu 32 Wochenstunden arbeiten, sonst kann das Elterngeld gekürzt werden.
  • Geringverdiener, die in der Elternzeit einen Minijob ausüben, könnten nur einen geringen finanziellen Vorteil haben.
  • Selbstständige müssen ihren Nebenverdienst zum Elterngeld vorab schätzen und nach der Elternzeit den tatsächlichen Verdienst offenlegen.
  • Eine Teilzeitbeschäftigung während der Elternzeit kann helfen, berufliche Kontakte zu pflegen und aktuell zu bleiben.
  • Es ist wichtig, individuelle Gründe und Bedürfnisse zu berücksichtigen, bevor man sich für einen Minijob während der Elternzeit entscheidet.

Die Kombination Minijob und Elterngeld kann lohnenswert sein. Zumindest dann, wenn einige Punkte berücksichtigt werden. Vielen Eltern ist überhaupt nicht klar, inwieweit sie von einem Minijob während der Elternzeit profitieren können. Hier finden Sie Tipps zum Thema "lohnt sich Minijob in Elternzeit" und auf was Sie achten sollten.

Der Nach- und Vorteil eines Minijobs während der Elternzeit

Was sind die Vorteile eines Minijobs während der Elternzeit?

Viele Eltern fühlen sich nicht wohl mit dem Gedanken, ihren Job gänzlich aufzugeben. Manche haben auch Bedenken, dass das Elterngeld nicht ausreicht. Wenn Sie während der Elternzeit einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen, kann sich das positiv auf Ihr Einkommen auswirken. Sie müssen noch nicht einmal Ihren Job komplett auf Eis legen, denn Sie können auch während der Elternzeit bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber einen Minijob ausführen, ohne auf das Elterngeld verzichten zu müssen. Lesen Sie hierzu unseren Ratgeber Elterngeld und Minijob.

In der Elternzeit dürfen Sie maximal 32 Wochenstunden arbeiten gehen (§ 15 Abs. 4 BEEG). Wer mehr arbeitet, dem kann das Elterngeld erheblich gekürzt oder gar gestrichen werden. Zwar müssen Sie auch mit Kürzungen rechnen, wenn Sie unter den 32 Stunden bleiben, dennoch kann sich ein Nebenjob durchaus lohnen.

Sie können über das Menü unser Suchfeld verwenden, um weitere Informationen zu diesem Thema zu erhalten.

Lohnt sich der Nebenjob während der Elternzeit bei Geringverdienern?

Etwas anders sieht es meistens bei Geringverdienern aus. Wer als Geringverdiener während der Elternzeit einen Minijob ausführt, für den bleiben oftmals sogar weniger als 100 Euro zusätzlich übrig. Geht man von einem damaligen Nettoeinkommen, also vor der Geburt, von 935 Euro aus, werden aufgrund des Geringverdienerzuschlags gemäß § 2 Abs. 2 BEEG 70,2 % in Form von Elterngeld ausgezahlt. Dies wären dann 656 Euro. Wenn Sie sich nun während der Elternzeit noch 360 Euro netto hinzuverdienen, beträgt die neue Berechnungsgrundlage und Differenz für das Elterngeld dann 575 Euro. Diese Summe ergibt sich aus dem damaligen Nettolohn abzüglich des Zuverdienstes (935 Euro - 360 Euro = 575 Euro). Demnach würde sich jetzt das zu erhaltene Elterngeld auf 404 Euro belaufen (70,2 % von 575 Euro).

Im Vergleich zu Eltern ohne Nebenjob wären das gerade einmal 114 Euro mehr. Ob sich nun der Nebenjob während der Elternteilzeit im Einzelfall lohnt, hängt vom individuellen Einkommen vor der Geburt ab.

Übrigens:

Für Selbstständige gelten die gleichen Regeln. Hier existiert nur der Unterschied, dass die Selbstständigen ihren Nebenverdienst zum Elterngeld vorab schätzen müssen. Ist die Elternzeit abgelaufen, sind sie dazu verpflichtet, ihren tatsächlichen Verdienst preiszugeben. Ergeben sich dann Differenzen, sind diese entweder zurückzuzahlen oder zu erstatten.

Mütter und Väter von einem frischen Baby sind oftmals auf der Suche nach einem weiteren Arbeitsverhältnis!

Wann lohnt es sich während der Elternzeit zu arbeiten?

Sofern Sie Ihren Anspruch auf Elterngeld schon gänzlich ausgeschöpft haben, Sie sich aber noch in Elternzeit befinden, kann sich unter Umständen eine Teilzeitbeschäftigung lohnen. Ansonsten würden Sie für die verbleibende Elternzeit kein Geld mehr erhalten. Hier sollten die Arbeitszeiten aber realistisch kalkuliert werden. Wie viel Zeit haben Sie wirklich übrig, um neben der Kinderbetreuung noch arbeiten zu gehen? Fallen bei Ihnen vielleicht Kosten für eine Kinderbetreuung an?

In manchen Fällen lohnt sich jedoch auch ein Zuverdienst parallel zum Bezug des Elterngeldes. Haben Sie während der Elternzeit den Teilzeitjob schon fest eingeplant, dann eignet sich vielleicht das ElterngeldPlus für Ihr Modell. Mehr dazu erfahren Sie in unseren Beiträgen Minijob während Elternzeit und Elterngeld und Minijob.

Übrigens:

Eine Teilzeitbeschäftigung mit wenigen wöchentlichen Arbeitsstunden während der Elternzeit lohnt sich nicht nur wegen des Geldes: So bleiben Sie immer auf dem Laufenden und können Ihre Kontakte weiterhin pflegen.

Der 450-Euro Minijob unterliegt einer Minijob-Verdienstgrenze, daher müssen Sie schauen ob es sich für Sie lohnt!

Fazit: Lohnt sich Minijob in Elternzeit?

Niemand kann Ihnen die Entscheidung abnehmen, ob Sie während der Elternzeit arbeiten sollten oder nicht. Letztlich hängt dies von einigen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Frage, weshalb Sie über eine Beschäftigung während der Elternzeit nachdenken. Wollen Sie vielleicht nur den Anschluss im Job nicht verlieren? Möchten Sie während der Elternzeit einfach nur einmal herauskommen oder hat es tatsächlich finanzielle Hintergründe? Aus welchem Grund auch immer Sie Ihr Elterngeld aufbessern möchten: Eine frühzeitige Berechnung lohnt sich auf alle Fälle.

Häufig gestellte Fragen zum Minijob in Elternzeit

Wir haben die am häufigsten gestellten Fragen für Sie gesammelt und beantwortet!

Wie viel Geld darf man in der Elternzeit dazu verdienen?

Während der Elternzeit darf man maximal 32 Wochenstunden arbeiten, um den Anspruch auf Elterngeld nicht zu verlieren (§ 15 Abs. 4 BEEG). Es gibt zwar keine gesetzliche Grenze für den Zuverdienst, aber ein höheres Einkommen kann sich auf die Höhe des Elterngelds auswirken. Das zusätzliche Einkommen wird nämlich auf das Elterngeld angerechnet, und in manchen Fällen kann dies dazu führen, dass das Elterngeld gekürzt wird.

Wie viel Geld darf, man in der Elternzeit dazu verdienen, ohne dass was abgezogen wird?

Die Berechnung des Elterngelds ist komplex und individuell. Grundsätzlich wird das Elterngeld auf Basis des Einkommens vor der Geburt berechnet. Zuverdienste während der Elternzeit werden in der Regel vom Elterngeld abgezogen, wobei es auch von der Art des Elterngeldes (Basiselterngeld oder ElterngeldPlus) abhängt. Eine genaue Summe, bis zu der man verdienen kann, ohne dass das Elterngeld gekürzt wird, kann daher nicht pauschal angegeben werden.

Kann man in der Elternzeit woanders arbeiten?

Ja, Sie können während der Elternzeit bei einem anderen Arbeitgeber tätig werden. Dabei sollten jedoch die oben genannten Beschränkungen, wie die maximale Wochenarbeitszeit von 32 Stunden, beachtet werden, um den Anspruch auf Elterngeld nicht zu verlieren. Es ist außerdem ratsam, vorab die Genehmigung des Hauptarbeitgebers einzuholen, um mögliche Interessenskonflikte zu vermeiden.