Pachtvertrag Vorlage: Ratgeber, PDF- und Word-Muster
Im Gegensatz zur üblichen Miete erlaubt die Pacht in der Regel das Recht zur Erwirtschaftung von Gewinn und wird daher oftmals beispielsweise in der Gastronomie verwendet.
- 100% kostenlose PDF- und Word-Vorlage
- Direkt herunterladen & bearbeiten
- 2.000.000+ jährliche Besucher
So läuft es ab
In 15 Minuten zum eigenen Pachtvertrag!
Holen Sie sich jetzt unsere kostenlose Vorlage im Word- oder PDF-Format! Bearbeiten Sie den Pachtvertrag ganz einfach, ob digital oder per Hand, und drucken Sie den fertigen Vertrag im Handumdrehen aus.
Was ist ein Pachtvertrag?
Die Pacht ist eine Gebrauchsüberlassung für eine zeitlich begrenzte Nutzung einer Immobilie, einem Grundstück oder einem Landwirtschaftsbetrieb und berechtigt zudem zu der wirtschaftlichen Nutzung. Weitere Pachtmöglichkeiten sind die Unternehmenspacht und die Pacht von immateriellen Wertgegenständen.
Bei der Unternehmenspacht wird ein gesamtes Unternehmen inklusive des Anlagevermögens (Maschinen und Fabrikhallen) verpachtet. Hinzu kommt das Umlaufvermögen (Warenlager und/oder offene Kundenforderungen) sowie sämtlichen Firmen- und Nutzungsrechte. Immaterielle Wertgegenstände wie Software und Rechte können ebenfalls zur Pacht überlasen werden.
Was ist der Unterschied zwischen einem Pacht- oder Mietvertrag?
Im Gegensatz zum Mieter, welcher lediglich Anspruch auf die Nutzung einer gemieteten Sache hat, erhält der Pächter zusätzlich das Recht zur Erwirtschaftung von Gewinn (Fruchtziehung), zum Beispiel in der Gastronomie oder bei einem Landwirtschaftsbetrieb. Im Gegensatz zur Miete gehört der Gewinn nicht dem Vermieter, sondern dem Pächter.
Was ist im Pachtvertrag geregelt?
Der Pachtvertrag basiert auf den gesetzlichen Bestimmungen des Mietrechts, kann jedoch durch den Verpächter zusätzlich ausgestaltet werden. Der Pachtvertrag umfasst sämtliche wichtigen Rahmenbedingungen sowie besondere Abmachungen und Eventualitäten.
Welche Pachtformen gibt es?
Neben den Pachtverträgen für die Gastronomie, Immobilien, Grundstücke, Landwirtschaft und Wert- oder Sachgegenständen gibt es Verträge zur Gebrauchsüberlassung von Unternehmen, Gewässern und Wald. Pachtverträge über immaterielle Wertgegenstände, zum Beispiel Software oder Rechte, sind ebenfalls möglich.
Der Abschluss von Pachtverträgen ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (§§ 581 bis 597) geregelt.
Wissenswert:
Bei einem Vertragsabschluss müssen, zusätzlich zu den gesetzlichen Vorschriften, gegebenenfalls weiterführende öffentliche und private Gesetze berücksichtigt werden, so zum Beispiel das Bundeskleingarten-, Fischerei- und Bundesjagdgesetz.
Gastronomie
Im Normalfall werden in der Gastronomie die Räumlichkeiten inklusive des Inventars verpachtet.
Grundstück
Die Grundstückspacht berechtigt den Pächter für einen begrenzten Zeitraum zur Nutzung und Bewirtschaftung. Dazu zählt auch, sofern vertraglich geregelt, die Nutzung von Wohn- und gewerblichen Immobilien.
Landwirtschaft
Im Bereich der Landwirtschaft handelt es sich bei der Pacht um die Bodenbewirtschaftung eines Grundstückes (§ 585 ff. BGB). Hinzu kommt die Bodennutzung in Verbindung mit der Haltung von Tieren. Diese dient der Gewinnung von tierischen oder pflanzlichen Erzeugnissen und der Erzeugung im Gartenbau zur landwirtschaftlichen Pacht (Ackerbau, Wiesen- und Weidewirtschaft, Obst- und Weinanbau, Imkerei und Erwerbsgartenbau. Eine Mindestdauer besteht nicht, jedoch dauert ein Landpachtvertrag in der Regel mehrere Jahre. Der Vertrag verlängert sich automatisch, wenn die Laufzeit mindestens drei Jahre dauert, vorausgesetzt, der Pächter lehnt die Fortführung der Pacht nicht innerhalb von drei Monaten schriftlich ab (BGB § 594).
Gartenanlage
Bei einem Kleingarten muss die Vereinsordnung der Kleingartensiedlung berücksichtigt werden, welche wiederum durch das Bundeskleingartengesetz geregelt ist. Darin sind unter anderem die Pflege, Nutzung, Umfang sowie Art der Bepflanzung festgelegt und ein allfälliges Recht für ein dauerhaftes Wohnen oder gelegentliches Übernachten.
Wald / Gewässer
In einem Pachtvertrag für ein Waldstück oder einen Wald ist unter Umständen das Recht zur Fischerei oder der Jagd eingeschlossen. Besonders strenge Regeln gelten bei der Jagdpacht (§ 11 Bundesjagdgesetz BJsgdG). In der Regel beträgt die Laufzeit der Pacht zwischen neun und zehn Jahren. Zum Beispiel muss der Pächter mindestens drei Jahre im Besitz eines Jagdscheins sein.
Was muss in einem Pachtvertrag stehen?
- Zweck der Pacht
- Pachtbeginn
- Laufzeit
- Pachtzins
- Betriebskosten
- Pflichten
- Vormerkungen im Grundbuch
- Übertragung des Pachtverhältnisses auf Drittpersonen
- Beendigung
- Rückgabe
Je nach Pachtform müssen weitere spezifische Punkte aufgeführt sein.
Betriebskosten
Die Betriebskosten dürfen vom Pächter zurückgefordert werden. Die Umlegung der Positionen unterliegt der Betriebskostenverordnung (§§1-2 BetrKV). Zu den Betriebskosten zählen zum Beispiel:
- Warmwasser
- Heizung
- Abwassergebühr
- Müllabfuhr
- Straßenreinigung
- Gebäudereinigung
- Grundsteuer
Die Kosten werden pauschal oder jährlich abgerechnet, in Einzelfällen auch monatlich.
Pachtzins
In der Regel ist der Pachtzins ein fixer monatlicher Betrag, kann jedoch auch vom Umsatz abhängig gemacht werden, zum Beispiel in der Gastronomie, wenn sich der Verpächter am Umsatz über den Pachtzins beteiligt.
Wie lange sollte ein Pachtvertrag laufen?
Die Dauer eines befristeten Pachtvertrages ist nicht gesetzlich vorgeschrieben. Die übliche Laufzeit in der Gastronomie dauert, gegenüber der Dauer landwirtschaftlichen Pachten mit zehn bis fünfzehn Jahren, bis zu drei Jahren.
Ein Pachtvertrag mit einer Laufzeit von über zwei Jahren sollte schriftlich abgeschlossen werden. Ist dies nicht der Fall, ist der Vertrag auf unbestimmte Zeit (Bürgerlichem Gesetzbuch BGB). Diese Konstellation kann bei einer Kündigung unter Umständen zu Problemen führen.
Im Gegensatz zum Landpachtvertrag darf der Pachtzins, wenn keine vertragliche Regelung besteht, während der Pachtzeit nicht erhöht werden. Beim Landpachtvertrag kann die Pacht während der Laufzeit erhöht werden (§593 BGB). Dafür sind gewisse Voraussetzungen notwendig, zum Beispiel bei der Erhöhung des regionalen Pachtzinses. (Beschluss OLG Oldenburg 09.07. 2009, Az.: 10W13/10).
Was muss bei der Rückgabe beachtet werden?
Wenn der Pächter Veränderungen durchgeführt hat, kann sich der Wert des Pachtobjektes steigern. Ist die Veränderung mit dem Einverständnis des Verpächters erfolgt, muss dieser, je nach Vereinbarung, den Mehrwert ausgleichen. Ohne Einverständnis ist er nicht dazu verpflichtet und kann sogar verlangen, dass die Veränderung rückgängig gemacht wird.
Verjährungsfrist
Ansprüche des Pächters gegenüber dem Verpächter können nach der Rückgabe lediglich innerhalb von sechs Monaten geltend gemacht werden.
Grundsätzlich sollten wertsteigernde Maßnahmen seitens des Pächters mit dem Verpächter im Vorfeld abgestimmt und festgehalten werden, wie sich der Umgang nach der Rückgabe verhält.
Im Gegenzug kann der Verpächter gegenüber dem Pächter Ansprüche geltend machen, wenn eine Beschädigung Pachtobjektes oder Inventars vorliegt und dadurch ein Wertverlust entsteht. Bei einer Zahlungsverweigerung des Pächters kann der Pächter auf das Pfandrecht zurückgreifen.
Wie erstelle ich einen Pachtvertrag?
Aus gesetzlicher Sicht besteht keine spezifische Vorschrift für die Form eines Pachtvertrages. Ein Pachtvertrag kann mündlich, schriftlich oder konkludent geschlossen werden. Um im Streitfall auf der sicheren Seite zu stehen, empfiehlt sich die schriftliche Vereinbarung.
Zur Erstellung bieten sich unterschiedliche Mustervorlagen an. Bei umfangreichen Pachten empfiehlt sich ein Anwalt, welcher sich mit Gesetz und Recht im Detail auskennt. Ein rechtskonformer Vertrag bietet beiden Parteien Sicherheit. Unter Umständen lassen sich die Anwaltskosten zwischen Verpächter und Pächter teilen. Zudem lohnt sich die Prüfung der AGB.
Unser kostenloses Muster: Pachtvertrag Vorlage
Pachtvertrag
zwischen
… (Name, Adresse einfügen)
nachfolgend Verpächter/in
und
… (Name, Adresse einfügen)
nachfolgend Pächter/in
wird folgender Pachtvertrag geschlossen:
1. Pachtobjekt
1.1 Verpachtet wird [genaue Beschreibung des Pachtobjekts und dessen Lage, z.B. eine Landfläche, ein Gebäude, eine landwirtschaftliche Anlage etc.].
1.2 Das Pachtobjekt darf nur zu dem vereinbarten Nutzungszweck [genaue Beschreibung des erlaubten Nutzungszwecks] verwendet werden.
2. Pachtdauer und Kündigung
2.1 Dieser Pachtvertrag beginnt am [Startdatum] und endet am [Enddatum]. Eine vorzeitige Kündigung ist nur aus wichtigem Grund möglich.
2.2 Das Recht zur außerordentlichen Kündigung aus wichtigem Grund bleibt beiden Parteien vorbehalten.
3. Pachtzins
3.1 Der jährliche Pachtzins beträgt [Betrag] Euro und ist jeweils am [Datum] eines Jahres fällig.
3.2 Die Zahlung des Pachtzinses erfolgt auf das Konto des Verpächters mit den folgenden Bankdaten: [Kontoinformationen des Verpächters].
4. Instandhaltung und Reparaturen
4.1 Der Pächter ist für die ordnungsgemäße Instandhaltung und Pflege des Pachtobjekts verantwortlich.
4.2 Kleinere Reparaturen, die durch den normalen Gebrauch entstehen, sind vom Pächter auf eigene Kosten durchzuführen.
4.3 Größere Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen, die nicht durch den Pächter verursacht wurden, sind vom Verpächter zu tragen.
5. Übergabe und Rückgabe des Pachtobjekts
5.1 Das Pachtobjekt wird bei Vertragsbeginn in einem ordnungsgemäßen Zustand an den Pächter übergeben.
5.2 Bei Beendigung der Pacht ist das Pachtobjekt in dem Zustand zurückzugeben, in dem es bei Übergabe war, unter Berücksichtigung des normalen Verschleißes
6. Haftung
6.1 Der Verpächter haftet nicht für Schäden, die durch die Nutzung des Pachtobjekts durch den Pächter oder Dritte entstehen, es sei denn, diese sind auf grobes Verschulden oder Vorsatz des Verpächters zurückzuführen.
6.2 Der Pächter trägt die alleinige Verantwortung für Schäden, die durch seine Nutzung des Pachtobjekts verursacht werden.
7. Schlussbestimmungen
7.1 Änderungen oder Ergänzungen dieses Pachtvertrages bedürfen der Schriftform.
7.2 Sollten einzelne Bestimmungen dieses Vertrages unwirksam sein oder werden, so berührt dies nicht die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen.
Ort, Datum Unterschrift Verpächter/in
………………………… …………………………
Ort, Datum Unterschrift Pächter/in
………………………… …………………………
Fazit zum Pachtvertrag
Ein Pachtvertrag stellt eine wertvolle Vereinbarung dar, die es erlaubt, bestimmte Güter wie Immobilien, Grundstücke oder Unternehmen nicht nur zu nutzen, sondern auch wirtschaftlich zu profitieren. Im Gegensatz zur Miete wird dem Pächter das Recht gewährt, Gewinne zu erzielen, die ihm allein zustehen. Obwohl der Pachtvertrag auf den gesetzlichen Bestimmungen des Mietrechts fußt, bietet er dem Verpächter Spielraum für individuelle Gestaltung. Er berücksichtigt alle wichtigen Rahmenbedingungen, spezielle Abmachungen und potenzielle Eventualitäten. Bei der Erstellung eines Pachtvertrages ist es ratsam, aufgrund der Komplexität des Themas, einen Experten hinzuziehnen.
Einfacher Pachtvertrag: die kostenlose Vorlage
Um Ihnen das Leben zu erleichtern, hat unsere Community einen einfachen Pachtvertrag erstellt. Diesen können Sie kostenlos herunterladen und als Referenz verwenden.
Häufig gestellte Fragen rund um den Pachtvertrag
Wir haben die am häufigsten gestellten Fragen für Sie gesammelt und beantwortet!
Wird der Pachtzins monatlich oder jährlich bezahlt?
Der Pachtzins muss in der Regel monatlich bezahlt werden. Die Zahlung kann jedoch auch vierteljährlich oder jährlich vereinbart werden.
Pachtvertrag befristet oder unbefristet abschließen?
Ein Pachtvertrag kann sowohl befristet als auch unbefristet abgeschlossen werden. Beide Varianten sollten schriftlich festhalten werden.
Pacht mit oder ohne Inventar?
Ein Pachtvertrag beinhaltet in der Regel auch das Inventar. Dazu gehören zum Beispiel in der Gastronomie das Mobiliar, in der Landwirtschaft kann es sich um Tiere und/oder Pflanzen handeln. Der Pächter ist berechtigt, das Inventar zu nutzen und muss es nach Ablauf des Pachtvertrages unversehrt zurückgeben. Beschädigtes oder verlorenes Inventar muss vom Pächter ersetzt werden (§535 BGB).
Unter Umständen besteht die Möglichkeit, das Inventar zu kaufen.
Welchen Pflichten hat der Pächter?
Die Pflicht des Pächters besteht im sorgsamen Umgang mit dem Inventar. Zudem darf die Immobilie, wenn nicht vertraglich vereinbart, weder weiter verpachtet noch untervermietet werden.