Bei der Jobsuche sind Bewerbungsmappen längst Standard. Allerdings präsentieren sich immer mehr Wohnungssuchende auf diesem Weg potenziellen Vermietern. Dies gilt insbesondere für Großstädte, wo der Immobilienmarkt sehr schnelllebig ist. Wer die Unterlagen und Anschreiben mitbringt, die Vermieter normalerweise zu einer Besichtigung benötigen, kann besser durchstarten als die Konkurrenz. Doch es gibt noch weitere Dinge, die darüber entscheiden, wer die Wohnung bekommt.
Die Erste Kontaktaufnahme
Der erste Schritt, eine neue Wohnung zu finden, kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Eines aber haben all diese Wege gemeinsam: Der erste Eindruck zählt.
Oft bewerben sich eine Vielzahl von Interessenten, sodass in vielen Fällen bereits nach dem ersten Eindruck aussortiert wird. Dieser kann in Form einer e-Mail, eines Anrufes oder auch über eine Makler-Agentur oder eine eigene Anzeige entstehen.
Ob man sich für einen Anruf oder das Schreiben einer e-Mail entscheidet, in beiden Fällen ist es wichtig, sich vorher Gedanken zu machen. Vor einem Anruf sollte man sich Notizen machen und dem Vermieter entscheidende Informationen zukommen lassen. Zweiteres gilt auch für den Inhalt einer e-Mail. Es empfiehlt sich zudem, den Vermieter zu fragen, ob er noch weitere Informationen benötigt. Während man diese Frage am Telefon als solche formulieren kann, könnte es im Schriftverkehr folgendermaßen aussehen:
Benötigen Sie noch weitere Daten, können Sie mich jederzeit hierüber oder unter folgender Rufnummer erreichen: + 49 000 000 000 000
Zudem ist es wichtig, freundlich zu sein, auf eine korrekte Rechtschreibung zu achten und persönliche Anreden wie ´Sie´ und ´Ihre´ groß zu schreiben.
Lesen Sie sich die Mail, bevor Sie diese abschicken, mehrere Male durch, da es nicht ungewöhnlich ist, beim Schreiben, aber auch bei der ersten Korrektur-Lesung, Fehler zu übersehen. Und fragen Sie sich nach dem Lesen: Würde ich dieser Person meine Wohnung vermieten?
Was sollte die E-Mail bei der Wohnungsbewerbung enthalten?
Üblich beginnt diese Form der e-Mail mit folgender Anrede:
Sehr geehrte Frau Mustermann,
bzw
Sehr geehrter Herr Mustermann,
Wieso man von dieser oder generell von der Norm abweichen kann und manchmal auch sollte, erfahren Sie im Laufe des Ratgebers.
Nach der Anrede kann auf folgende Punkte eingegangen werden:
- Motive für die Wohnungssuche
- Was gefällt Ihnen an der Wohnung?
- Stehen vom Eigentümer mehrere Wohnungen zur Verfügung, nennen Sie Ihre Prioritäten
- Nichtraucher – ja oder nein?
- Wie viele Personen möchten einziehen? (Familienstand und Alter der jeweiligen Personen)
- Haustiere? Wenn ja, wie viele und welche?
- Ihr Beruf und die Höhe Ihres Einkommens
- Aktueller Wohnort (das schafft Vertrauen)
- Ihre Hobbys
- Ihr Verhalten (Lautstärke, Ordnung etc) – seien Sie jedoch vorsichtig: zu viel Eigenlob kann Unvertrauen schaffen
- Ihre Kontaktdaten (geben Sie, wenn möglich, mindestens 2 Kontaktwege an, damit der Vermieter die Wahl hat, wie er sie erreichen möchte)
- bieten Sie dem Vermieter an, bei weiteren Fragen auf sie zuzukommen
- schicken Sie Unterlagen im Anhang mit (die meisten bringen die Unterlagen erst zur Wohnungsbesichtigung mit.
Legen Sie diese bereits der e-Mail bei, haben Sie einen Vorsprung und der Vermieter sieht, dass Sie sich Mühe geben. Allerdings sollten Sie dies nur dann tun, wenn Sie sich sicher sind, dass es sich um eine seriöse Anzeige handelt, ansonsten unterlassen Sie das bitte!
Damit die e-Mail nicht zu abrupt endet, findet man oft Sätze wie:
Um Antwort wird gebeten.
Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann
Vergessen Sie jedoch nicht, dass Sie sehr wahrscheinlich nicht der einzige Interessent sind und geben Sie dem Vermieter die Möglichkeit, etwas Zeit zu sparen, indem Sie beispielsweise Folgendes schreiben:
Über eine positive Rückmeldung würde ich mich freuen. Sie haben jedoch sicher einige Bewerber, sodass Sie, sollte ich für Sie als möglicher Mieter nicht in Betracht kommen, gerne auf eine Rückmeldung verzichten dürfen.
Vielen Dank für die Zeit und freundliche Grüße
Max Mustermann
Erfolgreiche Wohnungsbewerbung – Grundbaustein: Die Ehrlichkeit
Dass Ehrlichkeit bei einer Wohnungsbewerbung wichtig ist, ist zwar kein Geheimnis, dennoch wird diese unterschätzt. So haben Menschen mit beispielsweise einer negativen SCHUFA Angst davor, in diesem Punkt ehrlich zu sein. Und natürlich wird man mit einer negativen SCHUFA von einigen Vermietern erst gar nicht als möglicher Mieter in Betracht gezogen. Dennoch, vor allem auf Dauer gesehen, sind Sie mit der Ehrlichkeit auf der sicheren und vor allem angenehmeren Seite. Machen Sie sich bewusst, dass jeder Mensch seine ganz eigenen Sorgen hat und es bei vielen gegenüber sehr gut ankommt, zu diesen zu stehen. Wenn Sie Ihre Miete zahlen können, ist vielen Vermietern ein ehrlicher Mieter lieber, als ein „Perfekter“, da Ehrlichkeit bei dem Aufzeigen von Schwächen dafür sorgt, beim Gegenüber Vertrauen zu wecken.
Zudem können falsche Angaben dazu führen, fristlos gekündigt zu werden.
Gerade all diejenigen, die aus diversen Gründen scheinbar schlechtere Chancen haben, können auf den Weg, der im übernächsten Kapitel beschrieben wird, zurückgreifen.
Wer hat es bei der Wohnungssuche besonders schwer?
Folgende Umstände erschweren die Wohnungssuche in vielen Fällen:
- Haustiere
- Kinder
- das Spielen von Instrumenten daheim
- rauchen
- Arbeitslosigkeit
- negativer SCHUFA Bonitätscheck
Die aktive Wohnungsbewerbung anders gestalten!
Haben Sie unzählige Vermieter auf diversen Wegen kontaktiert und noch immer keine Wohnung gefunden, gibt es die Möglichkeit, eine Anzeige online zu stellen. Lassen Sie die Vermieter auf Sie zukommen. Das bietet ihnen 2 Vorteile:
- Sie sparen Zeit
- Der Vermieter hat Ihre Anzeige gelesen und Sie kontaktiert, was bedeutet, dass definitiv Interesse besteht
Alleinstellungsmerkmal bei dem Bewerbungsschreiben
Die meisten versuchen, die Wohnungsbewerbung, ob die e-Mail oder den Inhalt der Bewerbungsmappe, genauso zu gestalten, wie alle anderen auch. Man nimmt sich Beispiele und konkurriert damit mit anderen Bewerbern. Man möchte aber nicht in Konkurrenz stehen, sondern aus der Masse herausstechen, sodass Sie sich ruhig trauen können, kreativ zu sein. Es ist nichts falsch daran, sich andere Anzeigen anzuschauen, ganz im Gegenteil, suchen Sie sich Anzeigen raus von anderen Bewerbern und stellen Sie sich die Fragen: Würde ich dieser Person meine Wohnung vermieten? Wenn nein, warum nicht? Welche der Personen sticht besonders heraus und warum?
Tipp: Haben Sie eine negative SCHUFA, aber genügend Einkommen, besteht die Möglichkeit, dem Vermieter das Angebot zu machen, 3 Monatsmieten im Voraus zu zahlen.
Dennoch gibt es ein paar “Regeln“, an die man sich halten sollte. Dazu gehört beispielsweise das Vorzeigen gewisser Unterlagen.
Was gehört in eine Bewerbungsmappe?
Sollten Sie die Unterlagen bereits per E-Mail geschickt haben, bringen Sie diese in Papierform dennoch zur Besichtigung mit. Außer mit dem Vermieter wurde anderes abgesprochen.
Folgende Unterlagen gehören in eine Bewerbungsmappe:
- Bewerbungsschreiben: dieses beinhaltet die Punkte, die bereits in Kapitel 2 aufgelistet wurden
- Lebenslauf (nicht zwingend notwendig)
- Einkommensachweise
- SCHUFA-Auskunft
- Mietbürgschaft (wenn benötigt)
- Mietzahlungsbestätigung
Achten Sie auch darauf, dass die Unterlagen ansehnlich verpackt sind und Sie diese nicht zerknickt und schluderig dem Vermieter übergeben.
Wenn Sie sich unsicher sind, welche Unterlagen der Vermieter benötigt, können Sie ihn entweder vorher fragen oder alle Papiere, von denen Sie denken, er könnte sie brauchen, mitbringen – haben Sie lieber mehr als zu wenig dabei.
Fazit – Bewerbungsunterlagen Wohnung
Eine Wohnungssuche ist nicht immer einfach und erfordert oft viel Durchhaltevermögen. Da es sich aber um einen Ort handelt, der womöglich für viele Jahre das eigene Zuhause sein kann, sollte sich diese Mühe lohnen. Machen Sie sich vorher Gedanken, seien Sie kreativ und der Mieter, dem Sie Ihre eigene Wohnung mit vollem Vertrauen vermieten würden.